Förderzentrum Salzburg
….IN ARBEIT
Förderzentrum für Kinder mit besonderen Schwierigkeiten beim Mathematiklernen
Mit diesem Angebot leisten wir in erster Linie einen Beitrag zur Verbesserung der didaktischen Ausbildung von angehenden Volksschullehrer*innen. Wir unterstützen Student*innen darin, ihre fachdidaktischen und pädagogischen Kompetenzen optimal zu entwickeln und sich professionell auf das Unterrichten von Mathematik vorzubereiten. Dafür ist eine Auseinandersetzung mit den Denkweisen und Lernprozessen von Kindern und den inhaltlichen Hürden beim Mathematiklernen essenziell.
Im Rahmen der Förderangebote können Studierende konkret erproben, wie Kinder mit schwerwiegenden Schwierigkeiten beim Mathematiklernen individuell und gezielt unterstützt werden können.
Gewonnene Erkenntnisse sind später sowohl direkt im Mathematikunterricht als auch in der Einzel- oder Kleingruppen-förderung umsetzbar.
Gewinnbringend ist das Angebot des Förderzentrums aber auch für die Kinder, die beim Mathematiklernen unterstützt werden, für deren Klassenlehrer*innen und Eltern, die Beratung in Anspruch nehmen können.
Weitere Ziele des Förderzentrums sind Forschungsprojekte zu Lernschwierigkeiten und deren Überwindung in Mathematik.
- Studierende werden in einer Lehrveranstaltung inhaltlich und methodisch auf die individuelle Förderarbeit vorbereitet.
- Zu Beginn des Sommersemesters werden förderdiagnostische Gespräche mit betroffenen Kindern geführt.
- Der aktuelle Lernstand des Kindes wird detailliert ausgewertet und in einem „Mathematischen Profil“ zusammengefasst: Was kann das Kind bereits gut, wo gibt es noch Unsicherheiten oder gar explizite Missverständnisse und in welchen Bereichen häufen sich Fehler?
- Auf Grundlage dieses „Mathematischen Profils“ wird mit Unterstützung durch in der Einzelförderung erfahrene Hochschullehrende ein Förderplan für 10 Fördereinheiten erstellt.
- Ausgewählte Kinder kommen dann im Sommersemester wöchentlich zu mindestens einer Fördereinheit an die PH und werden von einer (fallweise zwei) Studierenden beim Mathematik lernen unterstützt. Dabei handelt es sich nicht um Nachhilfe, also Arbeiten am jeweils aktuellen Schulstoff, sondern um ein systematisches Aufholen jener mathematischen Grundlagen, die das Kind am Weiterlernen des aufbauenden Schulstoffs hindern.
- Im Idealfall findet während der Förderphase ein Austausch zwischen der Klassenlehrerin des Kindes und dem Förderzentrum statt.
- Bei Interesse besteht die Möglichkeit, Eltern in den Förderprozess einzubeziehen und sie zu beraten, sofern auch zu Hause geübt wird.
- Nach 10 Fördereinheiten verfassen die Studierenden einen Abschlussbericht: was haben wir erreicht, was geht bereits besser als vorher, wo besteht nach wie vor Aufholbedarf.
- Lehrpersonen klären mit den Eltern betroffener Kinder, ob sie einer Förderung im Förderzentrum der PH Salzburg zustimmen.
- Voraussetzung für die Teilnahme ist die schriftliche Einwilligung in das Videographieren des Erstgesprächs und einzelner Fördereinheiten. Die Videos werden ausschließlich für Forschungs- und Lehrzwecke verwendet und unterliegen dem Datenschutz. Eine Weitergabe an Dritte ist ausgeschlossen.
- Lehrpersonen melden interessierte Kinder entweder direkt oder über die Schuldirektion im Förderzentrum an.
- Durchführung und Auswertung des förderdiagnostischen Gesprächs: März
- Start der Förderung ca. Anfang April
- Schulinterne Fort- und Weiterbildungen oder Informationsveranstaltungen zu allen Themen rund um den Mathematikunterricht und mathematische Lernschwierigkeiten
Woran Sie Kinder mit besonderen Schwierigkeiten beim Mathematiklernen erkennen
- Fehler beim Vorwärts- und Rückwärtszählen bis 10
- Schnelles Erfassen von strukturierten Mengen gelingt nicht ohne Zählen
- Zahlen bis 10 können nicht spontan mit Fingern gezeigt werden
- Zahlzerlegungen werden nicht sicher abgerufen
- Vorwiegend zählendes Rechnen bei Plus- und Minusaufgaben, oft unter Verwendung von Fingern
- Keine Anwendung von schließenden Lösungsstrategien
- Fehler im Umgang mit zweistelligen Zahlen
- „Zahlendreher“ (z.B. 34 als „dreiundvierzig“ gelesen, „dreiundvierzig“ als 34 geschrieben).
- Zehner und Einer in Analogieaufgaben beim Rechnen werden nicht unterschieden
- Fehler beim Größenvergleich zweistelliger Zahlen
- Fehler beim Vorwärts- und Rückwärtszählen
- Zehnerüber- und -unterschreitungen werden vorwiegend zählend gelöst
- Mangelndes Grundverständnis der Rechenarten Plus, Minus, Mal: Probleme bei Sachaufgabe
- Fehler im Umgang mit drei- und mehrstelligen Zahlen
- Fehler beim Lesen und Notieren dreistelliger Zahlen
- Ratlosigkeit beim Halbieren ungerader Zehner- oder Hunderteranzahlen
- Probleme bei Entbündelungsaufgaben des Typs 700 – 50 oder 700 – 5
- Mangelnde Orientierung im Zahlenraum: Fehler bei Nachbarzahlen und beim Runden
- Mangelndes Operationsverständnis für Mal und Geteilt
- Anhaltendes Nicht-Merken der Einmaleins-Aufgaben
- Probleme bei Einsdurcheins-Aufgaben und beim Teilen mit Rest
- Verständnisdefizite bei schriftlichen Rechenverfahren und Fehlerhäufung
- Kein aufgabenadäquat flexibles Anwenden von Rechenvorteilen beim Kopfrechnen und beim schriftgestützten Kopfrechnen
- Probleme mit Sachrechnungen und Textaufgabe
Kontakt
