Am 18. und 19. April findet an der Pädagogischen Hochschule Salzburg Stefan Zweig eine Tagung zum Thema

„Verständlichkeit als Bildungsziel. Leichte und Einfache Sprache in (Hoch-)Schule und Unterricht“ statt.

Barrierefreie Zugänge zu Informationen durch Leichte und Einfache Sprache

Leichte und Einfache Sprache sind Sprachformen des Deutschen, die die Verständlichkeit von Texten für Menschen mit Lese- und Rechtschreibproblemen sowie für Menschen mit geringen Deutschkenntnissen erhöhen sollen. Im Sinne der EU-Menschenrechtskonvention, die Österreich 2008 unterzeichnete, stellen Leichte und Einfache Sprache eine Möglichkeit zur Schaffung barrierefreier Zugänge zu Informationen, zu Bildung und Kultur bei. In Österreich bieten mittlerweile das Parlament, Ministerien, Landtage, der ORF und andere Medien sowie Museen Informationen in Leichter oder Einfacher Sprache an. Auch erste Unterrichtsmaterialien stehen für einen differenzierten Unterricht in Leichter oder Einfacher Sprache zur Verfügung.

Bücher in Leichter und Einfacher Sprache und die Rolle der KI

Die Tagung widmet sich der Frage, inwieweit Leichte bzw. Einfache Sprache einen Beitrag zu einem inklusiven, differenzierten Unterricht und zur Erhöhung der Verständlichkeit im Unterricht leisten kann. Vortragende aus Österreich und Deutschland werden Beiträge aus verschiedenen Disziplinen vorstellen, wie z.B. aus dem Bereich der Unterrichtsforschung und dem Bereich „Deutsch als Zweitsprache“. Der Geschäftsführer des deutschen „Spaß am Lesen Verlages“ wird erklären, warum ein Verlag sich Bücher in Leichter und Einfacher Sprache zum Schwerpunkt setzt. Und auch die Rolle Künstlicher Intelligenz bei der Gestaltung von Texten in Leichter Sprache wird thematisiert.

Christian Kneil, stv. Chefredakteur der Austria Presse Agentur (APA) und zuständig für die täglichen Angebote der APA in Einfacher Sprache zu seiner Motivation, als Vortragender an der Tagung teilzunehmen: „Veranstaltungen wie die Tagung der Pädagogischen Hochschule in Salzburg zeigen, dass leichte bzw. einfache Sprache als Mittel zum Abbau von Barrieren im Wissens- und Informationstransfer an Bedeutung gewonnen hat. Auch die Medien haben erkannt, dass sie Textversionen in einfacher Sprache anbieten müssen, um alle Zielgruppen zu erreichen und ihrer Informationsaufgabe nachzukommen.“

Die Tagung wird gemeinsam von der Pädagogischen Hochschule Salzburg und der Textagentur Leichte Sprache in Salzburg veranstaltet.

Georg Wimmer von der Textagentur Leichte Sprache meint: „Gerade in Schulen ist eine verständliche Sprache wichtig. Inhalte können komplex sein. Aber die Form, in der wir Kindern etwas vermitteln, muss einfach und leicht sein. Die Pädagogische Hochschule Salzburg ist eine Vorreiterin auf diesem Gebiet. Ich finde es großartig, dass leicht verständliche Sprache endlich ein Thema in der Ausbildung von Lehrpersonen ist.“

Elfriede Windischbauer, Hochschulprofessorin an der Pädagogischen Hochschule Salzburg Stefan Zweig, organisiert mit ihrem Team die Tagung. Sie freut sich über zahlreiche Anmeldungen aus Österreich, Deutschland und Südtirol: „Wir freuen über das große Interesse an unserer Tagung. Es haben sich über 70 Lehrerinnen und Lehrer angemeldet, Studierende, Hochschullehrende, Vermittler*innen für Deutsch als Zweitsprache und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus verschiedenen Sozialbereichen, wie z.B. der Lebenshilfe oder Generationenlernen. Auf der Tagung wird über Forschungsergebnisse berichtet und über Möglichkeiten der praktischen Anwendungen von Leichter und Einfacher Sprache.“

Mehr Informationen im Tagungsfolder Leichte Sprache