Tagung | Krankheit und Schule

Am 22. November 2024 findet an der Pädagogischen Hochschule Salzburg Stefan Zweig eine Tagung zum Thema statt.

Brücken bauen

Ganzheitliche Impulse zum Umgang mit chronischen Erkrankungen in pädagogischen Settings

Informationen zum Download als PDF-Datei:

Informationsfolder

Plakat

Anmeldung zur Tagung für:

Die Anmeldung zu den Workshops erfolgt im Rahmen der Tagung vor Ort.
Es fallen keine Anmeldegebühren an.

Anmeldungen ab sofort bis 15.09.2024 möglich.

Haltung als Schlüssel zur Veränderung: Bedürfnissen kranker Schüler*innen und Eltern gerecht werden

Christoph Schlick (Österreich)

Theologe und Logotherapeut, ehem. Internatsleiter und 25-jährige Erfahrung als Mönch des Klosters Seckau. Inspiriert von Viktor Frankls Lehren Ausbildung in Logotherapie und Existenzanalyse. Gründer. Leiter und Lehrender des “SinnZENTRUM” in Salzburg, wo er anderen hilft, ihren Lebenssinn zu finden

Immer größer werden die Herausforderungen an Pädagog*innen und oft bleiben sie mit ihren Fragen allein. Wie können sie hinter allen Belastungen und Störungen, Erkrankungen und Ängsten, mit denen sie konfrontiert werden, noch das Potenzial und den gesunden Anteil der Schüler*innen und Eltern sehen? Die Impulse im Vortrag sollen stärken und wollen Hilfen sein, immer wieder neue Perspektiven zu entdecken, um der eigenen Berufung gerecht zu werden.

 

 

Gesundheit und Krankheit durch die kulturelle Linse: Einblicke für Pädagog*innen

Herbert Herbst (Österreich)

Heimleitung Seniorenwohnhaus Neumarkt am Wallersee, diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger mit einer akademischen Qualifikation in Pflegewissenschaft und interkulturellem Pflegemanagement. Umfassende Erfahrung in unterschiedlichen klinischen Settings mit Fachkompetenz vor allem in der Konzeptionierung und Implementierung von Trainingsprogrammen und Lehrveranstaltungen, die auf die vielfältigen Herausforderungen der Gesundheitsversorgung fokussieren

In diesem Vortrag wird das breite Spektrum kultureller Perspektiven auf Gesundheit und Krankheit erörtert, einschließlich der daraus resultierenden Unterschiede und Bewältigungsstrategien. Ein weiterer Fokus wird auf die Bedeutung sensibler und effektiver Kommunikation zwischen Gesundheitsdienstleister*innen und Patient*innen verschiedener kultureller Herkunft gelegt, wobei sowohl verbale als auch nonverbale Kommunikationsweisen berücksichtigt werden. Zudem wird die Einflussnahme kultureller Normen, Werte und Handlungen auf das Gesundheitsverhalten und die Gesundheitspraktiken diskutiert. Den Abschluss bildet der Versuch, Pädagogik und Gesundheitswesen hinsichtlich interkultureller Kompetenz und kultursensitiven Haltung zu verbinden.

Chronisch krank in der Schule – Herausforderungen, Chancen, Lösungen

Michael Urschitz (Deutschland)

Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin und Epidemiologe, seit 2013 Leiter der Abteilung für Pädiatrische Epidemiologie am Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik (IMBEI) der Universitätsmedizin Mainz. Fokus: Epidemiologie chronischer und seltener Krankheiten im Kindesalter, Schüler*innengesundheit und Versorgungsforschung für Kinder und Jugendliche (z.B. ikidS Projekt)

Aufgrund epidemiologischer, sozialer und medizinischer Faktoren steigt seit Jahren der Anteil von Schüler*innen mit chronischen Krankheiten. Gleichzeit steigt die Nachfrage nach Ganztagsbetreuung. Bildungseinrichtungen und Schulpersonal stehen vor der Herausforderung, diese Kinder und Jugendliche adäquat und bedarfsgerecht zu beschulen und ggf. auch zu versorgen. Aber was sind die Bedarfe dieser Schüler*innengruppe und was muss oder kann Schule adressieren und leisten?
In dem Vortrag wird auf empirische Befunde und Lösungsansätze rund um das Kind mit einer chronischen Krankheit in der Schule eingegangen.

 

Assistive Technologien für chronisch kranke Schüler*innen

Melanie Wilke (Schweiz)

Professorin für Bildung im Bereich körperlich-motorische Entwicklung und chronische Krankheiten an der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik, Zürich. Expertin für assistive Technologien im Bereich körperlich-motorische Beeinträchtigungen und unterstützte Kommunikation.

Im Workshop werden Möglichkeiten und Technologien vorgestellt, die Schüler*innen mit chronischen Krankheiten dabei unterstützen können, ihren Bildungsweg erfolgreich zu gestalten. Unterschiedliche Arten von Hilfsmitteln und assistiven Technologien, darunter Software, Apps, Geräte und andere Hilfsmittel werden vorgestellt. Dabei werden Perspektiven für den Schulalltag und für akute Krankheitsphasen betrachtet. Der Workshop bietet die Gelegenheit, Erfahrungen auszutauschen und Best Practice zu diskutieren.

Schüler*innen mit somatischen Krankheiten unterrichten

Katja Höglinger (Deutschland)

Sonderpädagogin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für (sogenannte) Körperbehindertenpädagogik an der Universität Würzburg, Teilarbeitsbereich „Pädagogik bei Krankheit”. Lehrveranstaltungen in der Lehramtsausbildung und der außerschulischen Sonderpädagogik

Im Workshop wird der Frage nachgegangen, wie Pädagog*innen Schüler*innen mit somatischen Krankheiten in der Klasse bestmöglich gerecht werden können. Hierfür werden medizinische Grundlagen zu ausgewählten somatischen Krankheitsbildern (z.B. Gelenkrheuma, Cystische Fibrose, …) und Aspekte der (Un-)Sichtbarkeit somatischer Erkrankungen erarbeitet und daraus Implikationen für die Unterrichtsgestaltung abgeleitet. Zudem wird darüber diskutiert, wie eine allgemeine krankheitssensible Unterrichtsgestaltung (d. h. krankheitsbildübergreifend) aussehen kann.

Umgang und Hilfe für Kinder mit AD/HS 

 Melanie Greil (Österreich) 

Lehrperson an der Heilstättenschule Salzburg, davor Leiterin Ganztagsschule, Elementarpädagogin, Lehrperson ASO Köstendorf. Ausbildung zur diplomierten Montessori-Pädagogin und Abschluss Hochschullehrgang „Krankheit und Schule“ (PH Salzburg)

Wer an AD/HS denkt, wird sich wahrscheinlich an ein Kind mit typischen Symptomen erinnern. Kinder mit AD/HS können ihre Aufmerksamkeit nicht über längere Zeit aufrechterhalten oder zentrieren und haben oft ein geringeres Durchhaltevermögen und eine geringere Frustrationstoleranz. In diesem Workshop steht das Erkennen von Symptomen und das Finden von Lösungen, Methoden und Möglichkeiten für den Umgang mit AD/HS in einer großen Gruppe im Mittelpunkt.

KriseoderTrauma?HandlungsanregungenfürdenUmgangmitKindernundJugendlichen 

 Daniela Jagsch-Budschedl (Österreich)

Lehramt für Volksschulen, diplomierte Heilstättenpädagogin, Schulleiterin Heilstättenschule in Wien, davor Lehrperson an der Heilstättenschule und stellvertretende Schulleiterin und Teamlehrerin an der Jugendpsychiatrischen Tagesklinik. Fortbildungen in Legasthenie, Autismus, Förderdiagnostik, Impulskontrollstörungen und Schulmanagement, Hochschullehrgänge in „Krankheit und Schule“ sowie „Schulmanagement“

Im schulischen Alltag stößt man als Lehrperson auf vielfältige Herausforderungen und Krisen stehen am Tagesplan. Doch wann handelt es sich um eine Krise und wann steckt ein Trauma dahinter? Anhand von Fallbeispielen wird besprochen, wie man ein Trauma erkennt, wie man damit umgehen kann, welche pädagogischen (vs. therapeutischen) Maßnahmen es gibt und wo man Unterstützung erhält.

Kinder und Jugendliche als Expert:innen ihrer eigenen Gesundheit und Krankheit

Liesa Weiler-Wichtl (Österreich)

Klinische und Gesundheitspsychologin, weitere Spezialisierungen in der Pädiatrischen Psychoonkologie, Kinder-, Jugend- und Familienpsychologie, Fortbildung zum Kinderbeistand (JBA), Klinische Psychologin an der Pädiatrischen Neuroonkologie der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde der MedUni Wien/AKH Wien, Leiterin des Quality Improvement-Projekts „Mein Logbuch“. Klinisch psychologische Beratung und Therapie im niedergelassenen Bereich , Leiterin der psychosozialen Reha bei Kokon in Rohrbach-Berg.

Der Workshop zielt darauf ab, Kinder und Jugendliche als Expert*innen ihrer eigenen Gesundheit und Krankheit zu stärken. Er bietet eine interaktive Plattform für Pädagog*innen und das Rehateam, um die Zusammenarbeit zwischen Schule und Rehaeinrichtungen zu fördern. Themen wie der Umgang mit Krankheit, Lernschwierigkeiten und soziale Isolation werden diskutiert. Durch interaktive Übungen und Fallstudien sollen die Teilnehmer*innen befähigt werden, angemessene Unterstützung für betroffene Schüler*innen anzubieten und ihre Reintegration in den Schulalltag passend zu begleiten.

Umgang mit Tod und Trauer bei chronischen Erkrankungen 

Nicola Sommer  (Österreich)

Professorin für Allgemeine Erziehungswissenschaft an der Pädagogischen Hochschule Salzburg Stefan Zweig, Pädagogin, Psychologin, Sekundarstufenlehrerin, Traumapädagogin, Mitarbeiterin im Kriseninterventionsteam. Leiterin des Studienschwerpunkts „Gesundheitsbildung und Lebenskompetenzen“ und des Hochschullehrgangs „Krankheit und Schule“. Forschungsschwerpunkt: Gesundheit und Krankheit im schulischen Setting.

Tod und Trauer kommen auch in der Schule vor. Doch wie kann eine Lehrperson damit im normalen Schulalltag umgehen? Im Workshop wird das Thema sensibel aufgegriffen, Beispiele zum Umgang mit Tod und Trauer werden erarbeitet und mit eigenen Erfahrungen verbunden. Das Wissen über mögliche Herangehensweisen an dieses Thema soll Sicherheit geben.

 

Psychische Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter

Jutta Maria Dornik (Österreich)

Psychologin, Pädagogin, Klinische und Gesundheitspsychologin, Kinder-, Jugend- und Familienpsychologin. Bis Herbst 2022 als Schulpsychologin tätig, seit Herbst 2023 in eigener Praxis

Nachdem ein Überblick über relevante Erkrankungen gegeben wurde, liegt der Fokus auf der Diskussion von eingebrachten Fallgeschichten sowie Anstößen zum Reflektieren des eigenen Handelns.

Was haben die Kinderrechte mit Krankheit und Schule zu tun?

Lilly Damm (Österreich)

Allgemeinärztin mit Zusatzausbildungen in psychosozialer, psychosomatischer und psychotherapeutischer Medizin. Seit 2007 Forscherin im Zentrum für Public Health der Medizinischen Universität Wien (Abteilung für Umwelthygiene und Umweltmedizin), 2009 Gründung der Forschungseinheit für Child Public Health (bis 2015). Schwerpunkte in Forschung und Lehre: Kinder mit chronischen Erkrankungen in Bildungseinrichtungen, ärztliche Kommunikation mit Kindern und Jugendlichen, Kinderrechte im Gesundheits- und Bildungswesen

Gemeinsam werden an Hand von Fallbeispielen der Teilnehmer*innen Fragestellungen dazu erarbeitet. Die verfassungsrechtlich festgelegten Kinderrechte bilden eine gute Richtschnur für ein angemessenes Vorgehen im Schulalltag. Man muss sie dazu nur kennen und wissen, wie die Anwendung in der Praxis funktionieren kann, um damit die schulischen Ergebnisse zu verbessern. Dies wird beispielhaft im Workshop gemeinsam diskutiert und aus verschiedenen Perspektiven (Kind ­– Pägagog*in – Eltern ­– Bildungswesen) beleuchtet.